Arléne Müller

Arléne Müller

Technischer Dienst Wiederkäuer

Die Versorgung mit Spurenelementen kann beim Milchvieh in den wenigsten Fällen ausreichend mit dem Grundfutter abgedeckt werden. Auch wenn der Bedarf nur im Milligramm-Bereich pro Kuh und Tag liegt, ist meist eine Ergänzung mit Mineralfutter nötig. Einerseits ist es wichtig, den Tieren ein ausreichendes Angebot an Spurenelementen zur Verfügung zu stellen. Andererseits sollen die angebotenen Spurenelemente von der Kuh nicht nur gefressen, sondern auch aufgenommen und verwertet werden. Deshalb ist es sinnvoll, die Spurenelemente in verschiedenen Verbindungsformen anzubieten und so die Aufnahme zu verbessern.

Techiker-Tipp: Achten Sie bei der Mineralstoffversorgung Ihrer Kühe darauf, Spurenelemente in mehreren Verbindungsformen anzubieten.

Spurenelemente im Verdauungstrakt

Werden Spurenelemente mit dem Futter aufgenommen, lösen sie sich im Verdauungstrakt von ihrem anorganischen Bindungspartner. In einem nächsten Schritt versuchen die Spurenelemente einen passenden organischen Transporter, z.B. eine Aminosäure, zu finden, mit dem sie sich verbinden können. Mit diesem Transportpartner gelangen die Spurenelemente in den Dünndarm und werden dort über die Dünndarmwand in den Blutkreislauf aufgenommen. Während des Wechsels des Bindungspartners besteht die Gefahr, dass verschiedene Mineralstoffe untereinander reagieren und sich zu schwerlöslichen Komplexen verbinden, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Um dies zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn die Spurenelemente in verschiedenen Verbindungsformen und mit unterschiedlichen Löslichkeiten und Freisetzungsorten verfüttert werden.

Dreifachformel reduziert Wechselwirkungen

Neu setzt Granovit deshalb bei den Mineralstoffen im Premium-, TMR- und Spezialitätensortiment auf die Dreifachformel. Die Spurenelemente Zink, Kupfer, Mangan und Selen liegen jeweils in den drei Verbindungsformen anorganisch, organisch und pansenstabil vor, womit die Wechselwirkungen untereinander minimiert werden. Die anorganische Form ist die bekannteste Form. Sie ist jedoch auch am anfälligsten für unerwünschte Wechselwirkungen. Organisch gebundene Spurenelemente neigen weniger zu Wechselwirkungen, da sie bereits an einen passenden Transporter gebunden sind und so weitestgehend ohne unerwünschte Reaktionen aufgenommen werden. Zusätzlich setzt Granovit auch auf pansenstabile Spurenelemente.

Mit pansenstabilen Spurenelementen die Aufnahme verbessern

Die pansenstabilen Spurenelemente werden nicht bereits im Pansen, sondern erst im Dünndarm, dem Ort der Aufnahme ins Blut, freigesetzt und suchen sich einen Transportpartner. Durch diesen zeitlichen und räumlichen Unterschied gegenüber den anderen Verbindungsformen wird das Risiko der Komplexbildung minimiert. Die anorganischen Spurenelemente sind bereits grösstenteils im Pansen neue Verbindungen eingegangen und die organisch gebundenen Spurenelemente sind von Beginn weg an einen Transportpartner gebunden, so dass die Gefahr von Wechselwirkungen reduziert ist. Durch die Kombination von anorganischen, organisch gebundenen und pansenstabilen Spurenelementen kann die Versorgung der Kuh merklich verbessert werden.